Die Geschichte des Rittergeschlechtes der
„Herren
von Gunsrode“
Das Geschlecht der mittelalterlichen Ministerialen zu Gunsrode trug seinen Namen nach seinem ältesten Sitz, dem Ort Gondsroth der im Mittelalter zum alten Zentgericht Selbold gehörte. Die Herren von Gunsrode saßen dort als fränkische Kolonisten und zwar an der Stelle, wo der alte Köbeler Weg , von der Hohen Straße bei Marköbel kommend, über Selbold und die Bachfurt in Gondsroth nach der alten Birkenhainer Straße hinaufstrebte.
Nach neusten regionalgeschichtlichen Forschungen von Walter Engel im Jahre 2003 zur Geschichte des Kloster Meerholz ist in einer undatierten Konvention (Konvolut "Merolz" im Bestand des " Reichshofrat, Confirmationes Privilegiorum 13" Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien) über Stiftungen und Privilegien des Klosters Meerholz erstmals urkundlich ein "Emich von Gondsroth" aufgeführt. Geschehen ist dieser Stiftsvorgang in der Zeit von 1147 - 1149 und enthält folgenden Wortlaut (Übersetzung des lateinischen Textes):
"Bekannt sei allen Gegenwärtigen wie Zukünftigen, dass Gehard, seligen Angedenkens, von Gottes Gnaden Abt in Selbold, zum Unterhalt der dem Herren in Meerholz dienenden Ordensschwestern gewisse ihnen benachbarte waldreiche und bergige, weniger bebaute, trotzdem für sie nützliche Orte gewonnen hat, indem er bewirkte, dass alle vornehmeren und niedrigeren Teilhaber an den Wäldern, Äckern, Wiesen, Flüssen sowie bebauten oder unbebauten Feldern in Selbold zustimmten und schenkten, er fügte sie durch die vorbehaltlose Übereignung aller zu den übrigen liegenden Güter der Ordensschwestern hinzu.
Dies ist geschehen unter der Regierung König Konrads (1138-1152) zur Zeit seines Feldzuges zu den Ungläubigen (2. Kreuzzug 1147-1149), unter dem Pontifikat des Erzbischof Heinrich von Mainz (1142-1153), unter Regierung des Abtes Gerhard vom Kloster Selbold, gestiftet von den Händen des Grafen Egbert von Selbold und Gelnhausen, des Engelke d.Ä. von Jossa, des Berthold d.J. von Kälberau, des Johann von Rückingen und den Vornehmen in Selbold: des Ulrich Groß, des Anselm Bräunlich, des Dietrich, des Heinrich Steinrod, des Gerbod Buchen, des Rupert Rossebau, des Richeza Wernher, des Wolfram Adelbo, des Ludolf, des Bechthold Lang, des Gerhard, des Wolfram Hös, des Otto von Hüttengesäß, des Herold von Gründau, des Erwin von Mittlau, des Heinrich Konrad und des Emich von Gondsroth".
Generell muss man bemerken, dass im 12. Jahrhundert noch sehr viel weniger Urkunden ausgestellt wurden als etwa im 13. Jahrhundert und später. Aus diesen Grund werden die Herren von Gunsrode erst wieder urkundlich fassbar um das Jahr 1234 in welchem die Brüder Hertwig von Gunsrode (Hertwidus miles du Gunsrode) , Konrad I. von Gunsrode, genannt Kuchelin (Cunradus Küchelinus) und Simon (Symonus) einem jahrelangen Streit um das Vätererbe durch einen Vertrag beenden, indem sie durch eine jährliche Korn- und Hafergülte und fünf Solidi Zins an das Kloster Selbold die Kaplanstelle an der alten Kapelle in Gondsroth wirtschaftlich sichern.
Die Familie besaß zu diesem Zeitpunkt schon seit mehreren Generationen hindurch einen sogenannten Königshof in der Dorfmitte von Gondsroth und somit das Patronatsrecht für die damalige Kapelle.
Konrad Kuchelin von Gunsrode wurde in Urkunden als Küchenmeister
in Diensten des Klosters Seligenstadt erwähnt. Diese Tätigkeit war im
Mittelalter eine höchst verantwortliche Position, da der Küchenmeister für
alle Einkäufe, Vorratshaltung und die gesamte Ökonomie eines der bedeutensten
Klöstern zur Stauferzeit zuständig war.
Die Abtei Saligunstatt (Stätte der Seligen, Reliquien der
Heiligen Marcellinus und Petrus) und die Siedlung erhielten beide 1045 Markt,- Münz,-
und Zollrecht, zunächst reichsunmittelbar und standen beide seit 1063 unter der
Herrschaft des Erzbischhof von Mainz. In dem Brennpunkt der Reichspolitik rückt
Seligenstadt mit dem Ausbau des staufischen Herrschaftbereichs in der Wetterau.
Kaiser Friedrich I. Barbarossa errichtet in dieser „terra imperii“ eine
Reihe von Burgen und Pfalzen: Gelnhausen, Frankfurt, Münzenberg und
Dreieichenhain. Während die Abtei in der Hand des Mainzer Erzbischhofs bleibt,
kommt die Stadt in kaiserlichen Besitz. Mit dem Erlöschen des staufischen Königshauses
fällt das Lehen der Stadt an seinen Eigentümer zurück.
Konrad II., Sohn des Simon von Gunsrode (Conradus
de Gunsrode miles filius Simonis
militis) wird in mehreren Urkunden aus jener Zeit als Zeuge oder Schöffe
erwähnt, so z.B. im November 1258 in folgender Angelegenheit : Schultheiss,
Schöffen und Bürger
zu Geylenhausen bezeugen, dass das Closter
Meroltz von Helfrich
d. J. von Rüdigheim und Hedwig
seiner Frau die Güter
derselben zu Niedermittlau erkauft habe.
Oder im Juli 1267 als die Söhne und Erben Rudolfs von Mernes auf Ihre Ansprüche
an den Gütern zu Neuses verzichten, welche Wolfram von Neuses dem Kloster
Meerholz übertragen hatte.
Weiterhin ist eine Urkunde von 1276 mit folgendem Text belegt:
„Cunrat
ritter zu Gonsrodt und sein haussfraw vermachen
ihr antheil zehentes zu Laubersbach dem closter
meroltz; de anno 1276“.
Der Sohn Konrads Kuchelin, Hartmann der Ältere von Gunsrode, vormals Centurius in Seligenstadt, vermachte am 01.02.1271 30 Heller Zins von einem Hof, den er von Konrad Kuchelin geerbt hatte, dem Kloster Himmelthal. Sein Nachkomme Hartmann der Jüngere von Gunsrode vertrat 1308 als Zentgraf (1308-1326) der Abtei Saligunstatt diese vor dem Burggericht auf der Kaiserpfalz zu Gelnhausen gegen die Gelnhäuser Burgmannen Erphe von Orb und Reinhold und Conrad von Spielberg im Schiedsgericht wegen der Vogtei Geiselbach.
Zur Zeit der Staufer und
nach Fertigstellung der Kaiserpfalz zu Gelnhausen (vermutlich zwischen 1180 und
1196, Planung und Baubeginn durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa, Fertigstellung
durch Kaiser Heinrich VI.) dienten die Herren von Gunsrode dort als Ritter und
Burgmannen und leisteten Verwaltungs- Wacht-
und Kriegsdienste. Durch den Niedergang des staufischen Geschlechtes und der
daraus resultierenden Verpfändung von Stadt und Burg Gelnhausens (ca. um 1330)
lösten sich die Herren von Gunsrode immer mehr aus Ihrer angestammten Heimat
und wanden sich dem Raum Aschaffenburg zu. Hier entstand durch die Landeshoheit
des Erzbischofs von Mainz, des mächtigsten geistlichen Führers des Deutschen
Reiches ein neuer Mittelpunkt des
Mainzer Oberstifts und Sitz des Vizedomamtes.
Bereits im Jahre 1063 ging unter dem Salier Heinrich IV.
(1056-1106) Kaiser des Heiligen römischen Reiches, deutscher Nation die Abtei
Seligenstadt aus der Reichsunmittelbarkeit an den Erzbischhof von Mainz,
Siegfried I. von Eppstein und seine Nachfolger über. Diese nutzen diesen Erwerb
zum Ausbau Ihrer Hoheitsrechte am Main und Spessart, wobei Aschaffenburg als
zweite Residenz der Mainzer Erzbischhöfe und Kurfürsten diente. Da die Mainzer
Kurfürsten zugleich Erzkanzler des Deutschen Reiches waren, spielte
Aschaffenburg in der allgemeinen Politik bzw, Geschichte eine beachtenswerte
Rolle.
Die Herren von Gunsrode wurden nach und nach wieder zu
Vasallen des Erzbischhof von Mainz. Durch private Vermächtnisse, welche sich
auch in den vielen Verkaufsurkunden aus jener Zeit wiederspiegeln veräußerten
die Herren von Gunsrode nach und nach Grundbesitz in ihrem Ursprungsdorf um dafür
andere im wirtschaftlich aufstrebenden Raum Aschaffenburg und Mömbris zu
erwerben, so waren sie im 14 Jahrhundert an der Herrschaft in der
Vogteigerichtes Mömbris beteiligt und besaßen zusammen mit einem Zweig der
Adelsfamilie Echter von Mespelbrunn die Womburg in Mömbris als Wohnsitz.
In einer Urkunde vom 26.November 1326 verkauft Hartmann II. von Gunsrode (Hartmannus miles de Gunsrode), verheiratet in zweiter Ehe mit Alheidis (Adelheid) und in dritter Ehe mit Jutta (1328) dem Kollegiatsstift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg seinen Zehnten in Neuses und Somborn, um seinem Sohn Hertwig von Gunsrode (verstorben 15.04.1334) den Eintritt als Kanoniker in diesen Stift zu ermöglichen. Der Aschaffenburger Propst gibt dazu als Lehnsherr seine Einwilligung am 26. Dezember 1326. Der Stand eines Kanoniker entsprach dem eines „Geistlichen Ritters“ und der Verkauf ist wohl zum Erwerb seiner Ausrüstung geschehen. Weitere Nachkommen Hartmann II. sind der Edelknecht Heinrich I. (1305-1343) verheiratet mit einer Tochter des Geschlechtes von Bessenbach, Agnethe von Gunsrode (1326), Tilmann von Gunsrode(1326-1343), verheiratet mit Ela von Bruchhausen und Edelknecht Ulrich von Gunsrode (1326-1359, erwähnt in Urkunden vom 10.10.1347 in der die Bürger Siegfried und sin Gesellin Hedwig Claffhüser zu Geillinhusen eine zuvor von der Witwe Hartmanns, Jutta von Gunsrode verkaufte Korngült zu Gunsrode an die den Deutschherrnorden zu Marburg übergeben und vom 03.01.1359 in der Elisabeth von Bruchhausen ihren ganzen Besitz zu Gunsrode an den Stift zu Aschaffenburg verkauft.
Im "Weistum des Gerichtes Selbold vom Mai 1366"
ist ein weiterer Hinweis auf die Herren von Gunsrode enthalten: Auch
teilen wir das Recht, dass vier Schäfereien sollen sein in dem Gericht: Die
erste teilen wir dem Kloster Selbold zu Bruderdiebach, eine dem Ältesten
Schmelczchin zu Selbold, eine dem Kloster Meerholz auf dem Hofe zu Mittela, die
vierte dem Ältesten von Gunsrode zu Günsrode im Dorf.
Als Nachkommen Heinrich I. folgten als Nachkommen Heinrich
II. (der Ältere), verheiratet mit Anna, dieser ist von 1366-1384 der erste
Stadtschultheiß zu Aschaffenburg (entspricht heute in etwa dem Amt eines Bürgermeister)
aus diesem Geschlecht. Von 1384 bis zu seinem Tod am 06.05.1407 hatte er das
Burggrafenamt zu Miltenberg inne um das Mainzer Gebiet „die neun Städte am
Mittelmain“ zu verwalten . Weitere Familienmitglieder sind Johann I. (1370)
und dessen Sohn Johann II. sowie die Töchter Hedwig (1360-1369), Nonne im
Kloster Himmelthal, Barbara (1360), Äbtissin im Kloster Schmerlenbach und Jutta
(1366), verheiratet mit Konrad von Mespelbrunn.
Um das Jahr 1400 ist es überall im Land zu Fehden gekommen, in welche viele Ritter des niederen Adels verwickelt wurden. Schließlich griff König Ruprecht von der Pfalz im Jahr 1405 selbst in die bewaffneten Händel ein und ließ mit Hilfe treuer Vasallen aus Frankfurt und der Wetterau die Burgen im Spessart, die als Raubritterburgen galten zerstören. Dabei verloren auch die Herren von Gunsrode, die angeblich mit den Vögten im Kahlgrund gemeinsame Unternehmungen gemacht haben sollen ihren Wohnsitz, die Womburg. Es gelang den Herren von Gunsrode jedoch, ihre im wesentlichen unverschuldeten Verstrickungen nachzuweisen und mit finanzieller Hilfe neuen Besitz zu erwerben. Im Jahr 1410 wurde in Heimbach bei Mömbris ein neuer Familiensitz gegründet. Dieser befestigte Heimbacher Hof ist heute noch vorhanden..
Heimbacher
Hof bei Mömbris erbaut 1410 von Wigand
von Gunsrode und bis zum Aussterben des Geschlechtes 1597 im Besitz der Herren
von Gunsrode (Federzeichnung von Karl Höhne)
Durch Ihre Treue und Loyalität zum Erzbistum Mainz und durch einflussreiche Vertreter befreundeter und zum Teil eingeheirateter Familien wurde eine vollständige Rehabilitierung der Herren von Gunsrode ermöglicht.
In Aschaffenburg folgte Friedrich von Gunsrode (1383-1433),
verheiratet in erster Ehe mit Agnes und in zweiter Ehe mit einer Tochter
Rudolph, Sohn von Eckhart IV. von Bleichenbach seinem Vater Heinrich II. im Amt
des Stadtschultheißen. Sein Bruder Heinrich III. (1383-1443), verheiratet mit
Elisabeth, war Ritter in Obernburg, diente 1413 als Rienecker Burgmann auf Burg
Wildenstein und wurde später Burggraf in Obernburg. Seine Schwester Else von
Gunsrode heiratete um 1390 Helfrich von Bleichenbach.
Als Nachkommen von Friedrich folgten der Junker und Edelknecht Wigand 1424-1474, verheiratet mit Petza (Beatrix) von Lauter und ebenfalls von 1433 Stadtschultheiß zu Aschaffenburg, noch 1444 stehen Wiegand und seine Brüder Hans und Heinrich in einer Liste der Burgmannen der Reichsburg Gelnhausen, die dort an einem Convent teilnehmen. Seine Brüder Heinrich IV. (1433-1468) wird Gutserbe zu Mömbris, Eckhart (1428-1462) wird Ordensritter bei den Deutschherrn in Sachsenhausen und Hans (1433-1505) bewirtschaftet Höfe in Großostheim und Groß-Gerau.
Siegel von Hans, Heinrich und Wigand von
Gunsrode
Zu Friedrich, Wigand und Johann existiert folgender Hinweis:
„ Herren
von Gunsrode oder Gunserode,
ein adeliges Geschlecht, so im Stift
Fulda gelebet. Friedrich
von Gunsrode wurde an 1419 zugleich seiner Gemahlin
einer Tochter Rudophi
von Bleichenbach über deren väterlichen Güter
Sotzbach und Richenbach
vom Abte zu Fulda Joanne
belehnet. In diesem Lehen
folgten an 1433 Wigandus von Gunsrode
und an 1475 Johann von Gunsrode.
SCHANNAT Fuldischer Lehnshof
p.97 Sep.“
Im Aschaffenburger Schultheißenamt folgten in der nächsten
Generation Hans IV. (der Ältere) vom 1478-1516, verheiratet mit Else Schenk von
Symau (möglicherweise auch mit Else von Erben, verschiedene Quellen) und danach
sein Vetter Hans V. (der Jüngere) von 1523-1529. Der Bruder von Hans IV.,
Heinrich V. (1483-1511) veräußerte 1493 den letzten Grundbesitz der
Familie in ihrem namengebenden Ursprungsdorf Gondsroth um seiner Mütter
einen Alterssitz im Katharinenstift in Aschaffenburg zu ermöglichen. Hans V.
bewohnte mit seinem Bruder Philipp I. (1492-1529 und ab 1504 in Pfälzer
Diensten) ein ererbtes Haus in der Treibgasse in Aschaffenburg, welches Sie auf
den Wünsch Ihres Vaters Hans III. (1433-1503) im Jahre 1525 an die Schwarzen
Franziskanerinen abgaben, die dort einen Stift gründeten.
Alle vier Nachkommen Hans V. traten in den Dienst der
Kirche . Hans VI. (verstorben 1526) und Christhof (1518-1529) wurden Kanoniker
im Stift St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg und die Töchter Veronika
(1568) und Katharina (1584) aufeinanderfolgend Äbtissinen im Kloster
Bietigheim.
Als Nachkomme Hans IV. (Heimbacher Linie) folgt Philipp Ernst II. (1518-8.8.1548) welcher als Zentgraf zu Mömbris in den Urkunden bezeichnet wird. Seine Frau Walburga Haut von Adelsdorf ist eine Enkelin des berühmten Reichsritters Franz von Sickingen und verstirb 1562. Von diesen beiden sind heute noch die Grabmähler in der Pfarrkirche St. Cyriakus in Mömbris an der Kahl vorhanden. Von Ihren drei Söhnen verstarben Hektor 1549-1557 und Christhof, (verstorben vor 1555) sehr früh und nur Philipp III. kann sein Erbe antreten.
Abbildung: Die Grabplatten des Philipp Ernst von Gonsrod und dessen Eheweib Walburgis von Adelsdorf. (Zeichnung aus den handschriftlichen Aufzeichnungen des Regierungsrates a.D. Josef Kittel 1897, Stadt & Stiftsarchiv Aschaffenburg).
Philipp III., der Jüngere (1540-1597) war der letzte Nachkomme des ehemals sehr einflussreichen Adelsgeschlecht „von Gonsrod“ im Mannesstamm.
Er tat Militärdienst und wurde im Range eines Rottenhauptmannes oder „ Einspännigen Hauptmannes“ entlassen um den väterlichen Besitz weiterzuführen. Er nahm am 30.11.1562 an der Krönung des Kaiser Maximilian II. (Haus Habsburg) in Frankfurt teil und heiratete Justina von Waldersdorf. Im Jahre 1582 ließ er seinen Besitz in Heimbach neu vermessen und ließ an drei Grenzen Bildstöcke aufstellen, die heute noch vorhanden sind. Seine einzige Tochter Maria Katharina von Gonsrode heiratete um 1597 den Ysenburgischen Amtmann Wilhelm von Lauter.
Grenzstock zu Heinbach mit folgender Inschrift:
ANNO 1585 / PHILIPS VON GO / NTZRODT IN DER / HENBACH BIN / ICH GENANT / GOTTES WORT / IST MIR WOL / BEKANT ALL / EN DI MICH KE / NNEN GEB / ICH ZV NEN / NEN AMEN
Da kein männlicher Nachkomme folgte fiel der Besitz derer
von Gonsrode als „Heimgefallenes Lehen“ zurück an das Erzbistum Mainz.
Die Tochter Philipp III., Maria Katharina wurde im Jahre
1611 mit einer Zahlung von 2200 Gulden für den gesamten Besitz durch das
Erzbistum Mainz abgefunden. Dabei wurde Sie von der seit langen in Freundschaft
verbundenen Familie von Echter unterstützt.
Die älteste im Gemeindearchiv von Mömbris vorhandene Urkunde , das sogenannte „Grüne Buch“ von 1609 regelt im Auftrag des Erzbischhofs von Mainz die Rechtsverhältnisse nach dem Aussterben der
„Herren
von Gunsrode“
Zum
Schluss noch einige Bemerkungen über das Adelsgeschlecht, das seit 1147 bis
1597 ununterbrochen die Geschichte in unserer Umgebung beeinflusst hat. Sie
waren als Ritter und Edelknechte in verschiedenen Zweigen des Hof-, Staats-, und
Gemeindedienstes wirksam und mit namhaften Lehen durch Ihre hochrangigen
Lehnsherren bedacht worden. Auch waren sie mit bekanntem Adel in vielfacher
Verwandtschaft durch eheliche Verbindungen getreten und spiegeln uns so die
Geschichte des Rittertums durch das gesamte Spätmittelalter wieder.
Quellenverzeichnis:
Josef Kittel, Handschriftliche Aufzeichnungen von 1897, Stadt &
Stiftsarchiv Aschaffenburg
Heinrich Reimer, Hanauer Urkundenbuch, Leipzig 1891-1897,
Stadtarchiv Hanau
Alfed F. Wolfert, Aschaffenburger Wappenbuch 1983
Martin Schäfer, Siedlungs,- und Familiengeschichte eines
Walddorfes 1937
Emil Griebel, Chronik des Marktes Mömbris 1982
Zedler Universallexicon von 1740
Peter Fleck, Zwei Gonsrod-Grabsteine in der Kirche zu Mömbris,
Stadt & Stiftsarchiv Aschaffenburg
Thekla Hofmeister, Die Familie derer von Gonsrod
Josef Schopp, Seligenstadt, eine feste Stadt der staufischen Kaiser
und der Kurfürsten von Mainz 1982
Wolfgang Einsingbach, Kaiserpfalz Gelnhausen 1980
Walter Engel, Mitteilungsblatt Zentrum für Regionalgeschichte 28. Jahrgang 2003
Zusammenfassung
zur 850-Jahrfeier des Dorfes Gondsroth im Jahre 2001 durch:
Peter
Weingärtner, Hauptstr. 35,
63594 Hasselroth-Gondsroth
Stand Januar 2006